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EURASIEN UBER ALLES (Das Manifest der eurasischen Bewegung)

 

In der russischen Gesellschaft – besonders in der politisch-sozialen Sphäre – ist am Anfang des neuen Jahrtausends ein krankhaftes Defizit der Ideen fühlbar. Die Mehrheit der Menschen – darunter auch Herrscher, Politiker, Wissenschaftler und Arbeiter – lassen sich in ihren politischen Entscheidungen von einer Kombination aus augenblicklichen Faktoren, zufälligen Interessen sowie vergänglichen ephemerischen Aufrufen leiten. Die Folgen sind der Verlust des Empfindens eines Lebenssinns, der Vorstellung einer Logik hinter der Geschichte, von Aufgaben des Menschen und vom Waltens des Schicksals der Welt. Das soziale Verhalten des Einzelnen wird durch aggressive Reklame bestimmt. An die Stelle einer sinnvollen und verantwortlichen politischen Weltanschauung ist eine mehr oder minder durch „Public relations“ bestimmte Informationswelt getreten. Der Ausgang des Ideenkampfes wird durch den Umfang der Investitionen und die Qualität der Politpropaganda bestimmt.

Dramatische Zusammenstöße der Völker, Kulturen und Religionen sind in „Shows“ verwandelt worden. Diese werden von multinationalen Kooperationen und Gesellschaften inszeniert, um von den wirtschaftlichen Interessen dieser Giganten abzulenken. Menschliches Blut, menschliches Leben, menschlicher Geist werden zu statistischen Abstrakta, zum Gebrauchswert, bestenfalls noch zur demagogischen Redewendung in süßlichem und zweideutigem Stöhnen, in dem der doppelte Standard versteckt ist. An die Stelle der totalitären Nichtinfizierung ist die totalitäre Gleichgültigkeit getreten. Die Mehrheit der politischen Parteien haben sich zu sozialen Bewegungen formiert und verfolgen nur noch Konjunkturziele. Praktisch nirgends kann man eine klare und konsequente Weltanschauung finden, die den Menschen aus dem Zustand der schlummernden Gleichgültigkeit befreien kann; erst eine solche Weltanschauung vermag dem Leben einen Sinn zu geben.