Die Vierte Politische Theorie

Um auf dem Weg zur Entwicklung einer Vierten Politischen Theorie voranzuschreiten, müssen wir:

• die politische Geschichte der letzten Jahrhunderte von neuen Standpunkten aus erforschen, jenseits der Bezugsrahmen und Klischees alter Ideologien;

• das Tiefengefüge der vor unseren Augen entstehenden Weltgesellschaft deutlich erkennen;

• das Paradigma der Postmoderne richtig entschlüsseln;

• lernen, weder politische Ideen noch Programme noch Strategien anzufechten, sondern die objektive Wirklichkeit des Status quo, den sozial relevantesten Aspekt der apolitischen, zersplitterten (Post-)Gesellschaft;

• und zuletzt, ein eigenständiges politisches Modell ausersinnen, das aus dieser Welt von Stillst.nden, Sackgassen und der ewigen Wiederkehr des Immergleichen (nach Baudrillard, die "Nachgeschichte") mit einem neuen Projekt herausbricht.

Die Entstehung der Eurasischen Bewegung und Alexander Dugins Beitrag

Mit der Verbreitung des eurasischen Gedankens durch Alexander, konnten erstmals bedeutende Strömungen des patriotischen russischen Lagers unter dieser Idee zusammengeführt werden. Dem Eurasianismus verpflichtet, sehen sich nunmehr neostalinistische Bolschewisten, antikommunistische Konservative, Monarchisten, orthodoxe Fundamentalisten und Faschisten. Dugin selbst beeinflusst und berät wesentliche Machtinstanzen des russischen Staates. Im deutschsprachigen Raum ist der eurasische Philosoph dagegen unbekannt – ganz im Gegensatz zu Frankreich, Italien oder Belgien.

Es stellt sich die Frage, warum der Eurasische Gedanke auf solch fruchtbaren Boden fällt. Auf welche geistigen Traditionen und historische Ereignisse können die Eurasier um Dugin zurückgreifen? 

Für Russland bis zum heutigen Tag typisch sind archaisch anmutende Wahnvorstellungen: Allgegenwärtige Paranoia und Verschwörungstheorien. Der unerwartete Tod einer beliebten Persönlichkeit des öffentlichen Lebens wird häufig auf Mord, Intrigen und verborgene Bünde zurückgeführt. Christliche Eschatologie, eine wortgetreue Vorstellung der biblischen Apokalypse oder Glaube an den leibhaftigen Satan und Dämonen sind ebenfalls tief verwurzelt. Auch in säkularisierter Form leben Endzeitphantasien als Sonderweg Russlands fort. Breite Volksschichten fühlen sich vom Gespenst der Russophobie allseits bedroht. Antijudaismus und antifreimaurerische Vorstellungen sind entsprechend weit verbreitet. Bemerkenswert ist das präsente historische Bewusstsein vieler Russen aller Schichten und Altersstufen. Russlands Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen werden auf Analogien der Gegenwart hin untersucht.

Heideggers russische Sendung

In einem ersten Schritt bietet der Autor eine staunenswerte – ebenso sachkundige wie selbstkritische – Bestandsaufnahme der russischen philosophischen Kultur; staunenswert allein schon deshalb, weil hier ein konservativer Nationalist zu einem Rundumschlag ausholt, den sich wohl kein noch so progressiver «Westler» erlauben würde. Dugins Fazit besteht nämlich ohne Wenn und Aber darin, dass der bisherige Ertrag russischen Denkens null und nichtig sei – lediglich ein hybrider Ableger (nach Oswald Spengler eine «Pseudomorphose») abendländischer Schulphilosophie, untermischt mit mythischen Vorstellungen, Esoterik und Folklore, insgesamt ein unbekömmliches, unreines, unbrauchbares Gedankengemenge, dem es an Konsistenz ebenso mangele wie an Eigenständigkeit. Die prekäre Besonderheit russischer Philosophie beschränke sich darauf, nicht eigenständig, nicht konsistent, vielmehr durch und durch uneigentlich, also eine Fälschung zu sein.

Bielefeld. Oktober 2013. Vierte Politische Theorie

Bielefeld. Burschenschaft. Oktober 2013. Ein Vortrag von A. Dugin. Die Präsentation von deutsche Übersetzung von "Vierte Politische Theorie". Im gleichnamigen Werk „Die Vierte Politische Theorie“ erläutert Dugin, dass es für Russland um Sein oder Nicht-Sein gehen würde, da der vom Liberalismus zerfressene Westen zwangsläufig einem Kollaps entgegensteuern würde. Alexander Dugin führt also aus, dass es eine Überlebensnotwenigkeit wäre, eine solche vierte Theorie zu entwickeln und umzusetzen: „Dabei handelt es sich um eben jenes Ereignis, einmalig und außerordentlich, auf das viele Generationen von Russen gewartet und für das sie gelebt haben, von der Geburt unserer Nation angefangen bis zur kommenden Endzeit.“

DUGIN UND HEIDEGGER

Die vierte politische Theorie ist als Sammelbecken konzipiert für alle Menschen, die sich gegen Globalisierung und Amerikanismus wenden, der als Leitkultur fungiert. Um dies zu verwirklichen, versucht diese Theorie die Kräfte zu bündeln, also die Menschen, die sich für die zweite und dritte politische Theorie einsetzen, wie auch für alle anderen antiliberalen Strömungen.

Dies bedeutet aber nicht, dass die vierte politische Theorie ein Synkretismus der ersten drei darstellt, oder lediglich eine gegenaufklärerische Bewegung. Die vierte politische Theorie darf nicht mit einer der anderen verwechselt werden, insbesondere nicht mit der zweiten oder dritten.

Die Theorie schält die positiven Aspekte der anderen drei Theorien heraus: beim Liberalismus die „Freiheit“, dahingehend, dass man keine Tyrannei will. Bei der zweiten den Aspekt der Solidarität und bei der dritten die von Rassismus, Chauvinismus und Xenophobie befreite Idee des Ethnos. Ein wichtiger Punkt ist, dass Dugin selbst dazu aufruft, antifaschistische und antikommunistische Ressentiments beiseite zu legen, da diese nichts anderes seien als Instrumente in den Händen der Liberalen.

Ernst Jüngers Ausblick ins 21. Jahrhundert

„Wird das Interim als unverhüllte, also auch gestalthafte, Heraufkunft der Titanen betrachtet, so muß mit ihm vor allem eine Veränderung der Erde verknüpft sein, wie sie sich bereits, und nicht zuletzt durch Katastrophen, ankündigt.“(2)

Auch Ernst Jünger konstatiert das Ende der Geschichte, doch nicht in dem undramatischen und behaglichen Sinne wie Francis Fukuyama, der den Erdenball für alle Zukunft von „letzten Menschen" besiedelt sieht, die nur noch Monaden der Konsumption und Produktion einer entgrenzten und globalen Wirtschaft sind. Denn: „Wo die Geschichte endet, führt sie zur Natur oder zum Mythos zurück-mit oder ohne menschliche Präsenz.“(3) Nach Jünger wird die Geschichte dem Mythos Platz machen und zwar, was beinahe schon ein Schlüsselwort seines Spätwerks geworden ist, der Herrschaft der Titanen.

„Der Westen wird kollabieren“

Europa befindet sich heute sozusagen am Rande des Abgrunds. Ich glaube nicht, daß die politische Konstruktion Europas das Ende des Westens überleben kann. Europa hat eine große Zukunft, aber es wird ein anderes Europa. Als Europa der Tradition, der vielen unterschiedlichen Völker, Sprachen, Kulturen und auch Religionen kann der Kontinent wiederauferstehen. Ich bin mir sicher, daß im Moment des Kollapses die Europäer merken werden, daß sie sozusagen einer westlich-liberalen Fatamorgana aufgesessen sind. Bereits heute gibt es viele unterschiedliche Kreise in Europa, die dieses „andere Europa“ verfolgen. Sie stehen nicht dem westlichen Liberalismus nahe, sondern lehnen ihn ab. Das sind die Keimzellen des neuen Europa. Im Moment des Kollapses, wenn die alten westlich-liberalen Eliten abgewirtschaftet haben, werden aus diesen Kreisen die alternativen Ideen kommen, wie es weitergeht. Ich bin da absolut optimistisch. Europa wird den westlichen Zusammenbruch zwar in seiner heutigen Form nicht überleben – aber es wird wiederauferstehen. 

 

Inleiding tot de idee Marc. Eemans

Toen ik aanvaardde een essay te wijden aan het werk en het denken van de schilder, dichter en kunsthistoricus Marc. Eemans, heb ik me afgevraagd of het in mijn geval geoorloofd was te spreken van een zekere continuïteit in zijn geestelijke ontwikkeling. Langzaam maar zeker kwamen elementen en argumenten aan het licht om mijn overtuiging te staven dat die vraag positief macht beantwoord worden. Aldus is deze geschiedenis van de intellectuele en creatieve levensweg van Marc. Eemans ontstaan. Daarbij werd de klemtoon vooral op zijn denken en op zijn poëtisch oeuvre gelegd, vermits het illustratiemateriaal dat deze uitgave verrijkt, als een soort picturaal complement van mijn stelling kan beschouwd worden. Overigens bleven om voor de hand liggende redenen, biografische en andere gegevens buiten beschouwing.

Hopelijk vergeeft de lezer het me dat ik met hem wegen ga verkennen, die men normaliter in essays van het onderhavige genre links laat liggen. Maar op de eerste plaats is het zo dat ik geen kunsthistoricus ben en het derhalve als een punt van elementaire intellectuele eerlijkheid beschouw me onbevoegd te verklaren om een verantwoord waardeoordeel over het schilderkunstig werk van Marc. Eemans uit te spreken. En voorts is er het oude adagium « de gustibus et coloribus non disputandum », dat in de loop der tijden zijn geldigheid heeft behouden. Waarom de lezer dan ook willen beïnvloeden met een onvermijdelijk subjectieve analyse van de boodschap die de schilderijen van Marc. Eemans brengen?

EURASIEN UBER ALLES (Das Manifest der eurasischen Bewegung)

 

In der russischen Gesellschaft – besonders in der politisch-sozialen Sphäre – ist am Anfang des neuen Jahrtausends ein krankhaftes Defizit der Ideen fühlbar. Die Mehrheit der Menschen – darunter auch Herrscher, Politiker, Wissenschaftler und Arbeiter – lassen sich in ihren politischen Entscheidungen von einer Kombination aus augenblicklichen Faktoren, zufälligen Interessen sowie vergänglichen ephemerischen Aufrufen leiten. Die Folgen sind der Verlust des Empfindens eines Lebenssinns, der Vorstellung einer Logik hinter der Geschichte, von Aufgaben des Menschen und vom Waltens des Schicksals der Welt. Das soziale Verhalten des Einzelnen wird durch aggressive Reklame bestimmt. An die Stelle einer sinnvollen und verantwortlichen politischen Weltanschauung ist eine mehr oder minder durch „Public relations“ bestimmte Informationswelt getreten. Der Ausgang des Ideenkampfes wird durch den Umfang der Investitionen und die Qualität der Politpropaganda bestimmt.

Dramatische Zusammenstöße der Völker, Kulturen und Religionen sind in „Shows“ verwandelt worden. Diese werden von multinationalen Kooperationen und Gesellschaften inszeniert, um von den wirtschaftlichen Interessen dieser Giganten abzulenken. Menschliches Blut, menschliches Leben, menschlicher Geist werden zu statistischen Abstrakta, zum Gebrauchswert, bestenfalls noch zur demagogischen Redewendung in süßlichem und zweideutigem Stöhnen, in dem der doppelte Standard versteckt ist. An die Stelle der totalitären Nichtinfizierung ist die totalitäre Gleichgültigkeit getreten. Die Mehrheit der politischen Parteien haben sich zu sozialen Bewegungen formiert und verfolgen nur noch Konjunkturziele. Praktisch nirgends kann man eine klare und konsequente Weltanschauung finden, die den Menschen aus dem Zustand der schlummernden Gleichgültigkeit befreien kann; erst eine solche Weltanschauung vermag dem Leben einen Sinn zu geben. 

Das Programm der Bewegung Eurasien

In diesem Raum sind die Hochkulturen entstanden und haben sich zu verschiedensten sozialen, geistigen und politischen Formen entwickelt. Das eurasische Festland hat zwei Hauptpole: Europa und Asien, Ost und West. Die menschliche Geschichte ist ein Prozeß ständigen Dialogs, eines dialektischen Austauschs von Energien, Werten, Technologien und Ideen zwischen diesen beiden Polen. Ost und West ergänzen einander, kommunizieren miteinander seit tausend Jahren; dieser Dialog hat einen höheren Sinn. In Eurasien strömten stets Völker und Kulturen von West nach Ost und von Ost nach West. Jede Zivilisation hat ihre eigene Zeit, und sie verläuft überall unterschiedlich. Was heute noch als „Wildheit“ erscheint, wird vielleicht morgen bereits der Etalon des „Fortschritts“ erscheinen. Was hier und heute als universelle Wahrheit erscheint, wird in einem anderen Raum oder morgen lokaler und relativer Kult sein. Niemand sollte verabsolutieren, was hier oder da Gültigkeit hat. Verhältnisse und Werte unterliegen einem ständigen Wandel. Man muß immer seine Urteile nach übergeordnetem Maßstab, Zeiten und Räumen prüfen. Eurasien ist solch ein angemessener Maßstab für wahres Denken. Wir müssen lernen, „mit Eurasien zu denken“, eurasisch zu denken; dann werden wir Ost und West, Fortschritt und Tradition, Stetigkeit und Wandel, Treue zu den Ursprüngen und eine gesunde Veränderung verstehen.

21 Facts About America's Decaying Infrastructure That Will Blow Your Mind

 

You can tell a lot about a nation by the condition of the infrastructure. So what does our infrastructure say about us? It says that we are in a very advanced state of decay. At this point, much of America is being held together with spit, duct tape and prayers. Our roads are crumbling and thousands of our bridges look like they could collapse at any moment. Our power grid is ancient, and over a trillion gallons of untreated sewage is leaking from our aging sewer systems each year. 

Nicht definiert

„Dramatische Situation!“

Herr Dugin, die USA und Rußland scheinen sich politisch immer weiter voneinander zu entfernen. Neben den politischen Gegensätzen zwischen Wa- shington und Moskau, die weiter zum Vorschein kommen, wird auch auf bei- den Seiten wieder hochgerüstet. Befinden wir uns in einem neuen Kalten Krieg?

Dugin: Wir können diese Situation durchaus als Kalten Krieg bezeichnen. Aber man sollte nicht den Fehler dabei begehen, einfach von einer Neuauflage des früheren Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion aus- zugehen.

...aber es sind wieder die beiden Machtzentren Washington und Moskau? Dugin: Ganz so einfach ist es diesmal nicht. Es gibt in der Tat wieder zwei gro- ße politische Lager. Auf der einen Seite stehen die USA und ihre Verbündeten. Dazu gehören natürlich das sogenannte transatlantische Lager in Europa, aber auch einige Staaten im arabischen Raum wie beispielsweise Saudi-Arabi- en, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Katar.

Europa zählen Sie zum US-Lager?

Dugin: Nein, so kann man das nicht sa- gen. Europa ist sehr komplex, es gibt viele unterschiedliche Kulturen und auch verschiedene politische Strömun- gen. Allerdings scheint derzeit jene poli- tische Strömung, die sich dem US-He- gemonialanspruch unterordnet, die dominante zu sein. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß es gerade in Europa auch sehr viele politische und kulturelle Gegenbewegungen dazu gibt. Und es gibt natürlich nach wie vor Län- der in Europa, die sich mit der US-He- gemonie ganz und gar nicht anfreun- den wollen – wie beispielsweise Serbien. Dennoch: All die Staaten, die sich der „transatlantischen Wertegemeinschaft“ zugehörig fühlen, orientieren sich klar in Richtung Washington. Auch die Bundesrepublik Deutschland tut das.

Die russische Politik ist etwas komplizierter, als man im Westen allgemein annimmt.

Sie sprechen von den pro-westlichen Gruppen und NGOs, die in Rußland die Putin-Gegner unterstützen und in der Ukraine, aber auch in Georgien die „bunten Revolutionen“ unterstützt haben. Wer steht hinter diesen Organisationen?

Dugin: Eine wichtige Rolle spielt hierbei der US-Milliardär George Soros, der über seine Stiftungen pro-westliche Gruppen in Rußland massiv unterstützt. Dazu kommen andere US-Stiftungen, wie beispielsweise „Freedom House“, die ihrerseits mit etwa 80 Prozent mit Geldern der US-Regierung finanziert wird. „Freedom House“ sorgt für die Verbreitung der Schrift The Politics of Nonviolent Action des US-Politologen Gene Sharp, auf die sich die Revolutionäre in der Ukraine explizit berufen. Viele andere Gruppen und Organisationen, teilweise direkt von der US-Regierung oder den europäischen Regierungen finanziert, engagieren sich in Rußland und in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Es gibt es regelrechtes Netzwerk. Sie alle eint ein Ziel: die Destabilisierung Rußlands, damit das Land ein Teil des westlichen Systems wird.

 

Erotismus und Imperialität

Russland erlebt gerade eine Situation, die nicht nur von der Entgegensetzung zwischen verschiedenen politischen und ökonomischen Gesichtspunkten, zwischen den unterschiedlichen, durch die Zugehörigkeit zu einzelnen Volksgruppen, zu sozialen Kategorien oder spezifischen Kulturen, diktierten Orientierungen charakterisiert ist, sondern auch vom grundlegenden Gegensatz zweier fundamentaler Ideologien, von zwei Weltanschauungen, die jeden umfassen, unabhängig von den anderen Schattierungen und Färbungen. Es ist nicht einfach eine Frage der entwickelten Weltanschauungen, die ihren klaren intellektuellen Ausdruck in einer konkreten politischen Lehre gefunden hätten, sondern von gewissen "metaphysischen Wurzeln", die ausschlaggebend für die Basis dieses oder jenes menschlichen Typs sind. Wenn man früher vom "Klassengegensatz" gesprochen hat, scheint es heute angebrachter zu sein von einem "Gegensatz des Typus" zu sprechen, des Kampfes zwischen zwei archetypischen Modellen, die unsere Gesellschaft zwischen "uns" und den "anderen", die "nicht-wir" sind, teilt.
Dieser Kampf der Typen manifestiert sich am häufigsten im Gegensatz von "Patrioten" und "Kosmopoliten", "Männern der Scholle" und "Westlern", "Traditionalisten / Fundamentalisten" und "Progressiven / Demokraten", "Eurasiern" und "Atlantikern", usw.. 

Der Stern des unsichtbaren Imperiums (Über Jean Parvulesco)

Zugleich hat Parvulesco nichts gemein mit den vulgären Repräsentanten des zeitgenössischen Neomystizismus, der als eine Art instrumenteller Kompensation für die technische und informationstechnologische Routine des Alltagsleben weit verbreitet ist. Parvulescos Vision ist schwermütig und tragisch: er hat keinerlei Illusionen über die infernale Natur der zeitgenössischen Welt (in diesem Sinn ist er wahrscheinlich ein Traditionalist). Ihm ist der infantile Optimismus der Theosophen und Okkultisten und die pseudomystische "rosa Brille" des New Age völlig fremd. Aber, anders als viele Traditionalisten mit einem "akademischen" Temperament, beschränkt er sich nicht auf die skeptische Predigt über die "Krise der modernen Welt" und auf leere Worte, die die materialistische Zivilisation am Ende des Kali-Yuga (des schwarzen Zeitalters) verurteilen. Jean Parvulescos Texte sind vom Sakralen erfüllt, das direkt aus ihnen spricht, durch eine traumgleiche, fast prophetische Schicht seltsamer Offenbarungen, von "Besuchen" die aus höheren Sphären durchbrechen, indem sie jene dunklen Energien magisch blockieren, die die kollektive und kosmische Psyche der heutigen Welt erfüllen. Parvulesco ist ein authentischer Visionär, genügend tief und ideologisch vorbereitet, um nicht gleich die ersten Phantome der subtilen Wirklichkeit denen er begegnet als "Lichtboten" zu akzeptieren, sondern zur gleichen Zeit seine Intuition in einer gefährlichen und gewagten "Reise nach innen", zum "Zentrum des schwarzen Sees" der modernen Seele, anspannt, ohne Furcht über die Normen hinauszugehen, die die rationale Dogmatik aufgestellt hat (hier entspringen die vielschichtigen Paradoxien, die sich in Parvulescos Bücher finden). Parvulescos Botschaft kann so definiert werden: "Das Heilige ist aus der täglichen Wirklichkeit der modernen Welt verschwunden, und es ist völlig offensichtlich, daß wir im Ende der Zeiten leben, aber das Heilige ist nicht vergangen (denn es kann nicht einmal theoretisch vergehen, da es ewig ist), sondern wurde in eine nächtliche, unsichtbare Projektion verwandelt, die nun bereit ist, herunterzukommen in den menschlichen, physischen Kosmos in einem schrecklichen, apokalyptischen Gipfelpunkt der Geschichte, an dem die Welt, die ihre spirituelle Natur vergessen und verleugnet hat, gezwungen wird, ihr in einem brutalen Aufblitzen der Offenbarung zu begegnen." So lange dies nicht stattgefunden hat und die Menschheit friedlich in dunklen, materialistischen Illusionen schläft, bleiben nur die wenigen Erwählten, Visionäre, Mitglieder der geheimen Bruderschaft, des Apokalyptischen Ordens, wach und bereiten im Geheimen die Wege für das Kommen der letzten Stunde, des "himmlischen Königreichs", des großen Imperiums der Endzeit.

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